Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera) Zuchtplattform für die Erhaltung Europäischer Populationen
Willkommen auf unserer Plattform für Züchter der Dunklen Biene in Deutschland. Hier finden Sie eine sorgfältige Auswahl an Reinzucht Königinnen aus dem In- und Ausland, die Ihnen helfen, Ihre Zuchtziele zu erreichen.
Reinpaarung der Dunklen europäischen Honigbiene
(Apis mellifera mellifera)
Die Verpaarung von Dunklen europäischen Honigbienen, folgend als Dunkle Biene bezeichnet,
folgt evolutionär festgelegten Regeln und unterscheidet sich grundlegend vom Paarungsverhalten
anderer Lebewesen.
Die Arbeiterinnen, die Drohnen und die jungen Königinnen haben alle die gleiche Mutter. Die
Paarungskombinationen mit Ursprung im eigenen Volk wären demnach Inzest. Eine Anpaarung
muss somit mit weiter entfernten Genherkünften stattfinden. Honigbienen haben im Laufe der
Evolution eine ausgefeilte Strategie entwickelt die genetische Vielfalt zu bewahren.
Bei der Dunklen Biene ist das Geschlecht des Lebewesens nicht wie beim Menschen durch
Geschlechtschromosomen in x- und y-Chromosom bestimmt. Es existiert ein einziges Gen auf
einem Chromosomen, dem sogenannten Sex-Locus. Die Sex-Allele beschreiben die vielen
verschiedenen Variationen dieses Sex-Gens.
Junge unbegattete Dunkle Königinnen werden nach dem Schlupf zwischen dem 4. und 7. Tag
brünstig. Danach gibt es recht unterschiedliche Angaben in der einschlägigen Literatur, wie lang
dieser Zustand andauert und eine Begattung möglich ist. Man spricht allgemein von ca. 3 – 4
Wochen. Die Königinnen der Dunklen Biene können aber auch länger erfolgreich begattet werden,
wenn zum Beispiel das Wetter einen Begattungsflug unmöglich macht fliegen die Königinnen auch
nach diesem Zeitraum zur Begattung aus.
Der Begattungsflug ist der Vorgang, bei dem die jungen Königinnen sich mit den Drohnen, den
männlichen Bienen, paaren. Der Akt wird in der Luft am sogenannten Drohnensammelplatz vollzogen.
Der Zweck der Drohnen ist einzig und allein die Fortpflanzung.
Drohnen können mit voller Honigblase rund 25 Minuten fliegen. Die durchschnittliche
Geschwindigkeit variiert. Bei der Annahme von 20km/h erreicht ein Drohn in unter 3 Minuten den
Drohnensammelplatz in seiner Umgebung. Die Königinnen selbst fliegen in der Regel den übernächsten
Sammelplatz an. Eine weitere Eigenschaft, um Inzucht zu vermeiden.
Der Paarungsakt dauert nur wenige Sekunden. Die jungen Königinnen paaren sich mehrmals mit
verschiedenen Drohnen. Die Anzahl schwankt ebenso zwischen 10-15, teilweise bis 20 Akte. Der
Drohn selbst stirbt nach dem vollenden seiner Aufgabe.
Die Menge und Qualität der Spermien ist unterschiedlich. Die empfangenen Spermien werden bei
der Königinnen in der sogenannten Spermatheka gespeichert. Dabei aber auch nur einen Bruchteil
der eingetragenen Spermien. Dieser Vorrat reicht bei ausreichend guter Begattung für 4 – 5 Jahre,
um somit tausende Töchter und Söhne zu erzeugen. Die dabei entstandenen befruchteten Eier haben
einen doppelten Chromosomensatz. Es entstehen die Töchter, sprich Arbeiterinnen oder aber neue,
junge Königinnen. Die unbefruchteten Eier hingegen lassen die Söhne, sprich die Drohnen
entstehen. Sie haben wiederum nur einen Satz Chromosomen.
Prof. Woyke stellte bereits in den 1960er Jahren des vorigen Jahrhunderts fest, dass wenn in einer
Population die Anzahl der Sex-Allele abnimmt, die Wahrscheinlichkeit für Brutausfälle umso
stärker ansteigt. Aus diesem Grund sollte Verarmung der Gene und exzessive Inzucht vermieden
werden. Dies bedingt ein großes Gebiet, in dem sich Drohnen gleicher Gattung bewegen.
Nach Prof. Dr. Ruttner ist die Herkunft der Drohnen, die den Königinnen in ihren Flugradius zur
Verfügung stehen, sehr weitläufig verteilt. Drohnen legen in der Regel eine Flugstrecke von bis zu
5km zurück, mitunter bis zu 8km.
Hier zeigt sich die elementare Notwendigkeit von sauberen Anpaarungszonen. Da Drohnen weitere
Strecken zurücklegen ist die Paarung in einem Gebiet ohne entsprechenden Schutzradius für eine
Reinpaarung mit ausreichend genetischer Vielfalt und eine damit verbundene Arterhaltung nicht
umsetzbar. Die Verkreuzung mit anderen Herkünften, Linien und genetischem Material kann ohne
geschützte Anpaarungszone nicht gewährleistet werden.
Dunkle Biene Bayern e.V.
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